Der Uhrenpalast stellt die natürliche Verlängerung bzw. Erweiterung der Königlichen Villa dar. Als Gästehaus der Villa gedacht und entwickelt, beherbergt er die Küchen, die Pferdeställe, Aufbewahrungsräume sowie Unterkünfte für Angestellte und Gäste.
Die Geschichte des Uhrenpalasts in Kürze
Sein Name geht auf die für das 17. Jahrhundert typische, bemerkenswerte Uhr mit Sechs-Stunden-Zifferblatt zurück, welche an der nach Süden ausgerichteten Hauptfassade angebracht ist. Von der Familie Buonvisi gewollt, verfügt sie über ein noch funktionierendes Uhrwerk von 1655, welches von den neuen Besitzern Orsetti im selben Jahr wieder funktionstüchtig gemacht und modernisiert worden war.
Der von Anfang an existierende Verbindungsgang zur Villa erlaubte es, die Speisen zu transportieren, ohne sich ins Freie zu begeben. Besonders interessant sind die unmittelbare Nähe zur Villa sowie die Aufteilung der Räume mit dem zentralen Hauptteil für die ‘Direktionsdienste’ und den anderen, das Gebäude umgebenden Räume.
Zentrum des Hauptteils des Baus ist die zweistöckige Loggia, von deren Terrasse der Besucher einen wunderschönen Ausblick auf die Villa und den Park hat, der stellenweise durch die Begrünung unterbrochen wird.
Der Uhrenpalast kann durch den Diensteingang hinten betreten werden, der für Waren und Dienstgänge vorgesehen ist und klar abgetrennt vom Haupteingang liegt, der sich auf der Hauptachse in der Verlängerung zur Kapelle Pecci Blunt befindet.
Die baulichen Maßnahmen am Palast
Der Restaurierung des Uhrenpalasts ist das sorgfältige Studium von Dokumenten und Materialien vorausgegangen, welches auch für die Wiederherstellung der Villa, mit der er seit jeher direkt verbunden ist, dienten.
Dank wichtiger noch vorhandener Spuren auf den Oberflächen war es möglich, das Farbschema dieser architektonischen Einheit, die mit der Königlichen Villa eng verbunden ist, zu rekonstruieren. Der zentrale Gebäudeteil, lichter, heller und von höherem Rang, ist ockerfarben. Die ihn umrahmenden umliegenden Gebäudeteile hingegen zeichnen sich durch ihre ziegelrote Farbgebung aus.
Dank der Wiederherstellung der Formen und des Zusammenspiels der Farben und Volumen kommt die Eleganz und Ausgewogenheit des Komplexes, der als organische Einheit geplant war, wieder zum Vorschein. Besondere Aufmerksamkeit galt der Untersuchung der Feinbearbeitung, so zum Beispiel
- der Beschaffenheit des Putzes;
- des wunderschönen Kranzgesimses;
- des Vorsprungs der Traufe aus profilierter Terrakotta;
- der Uhr und der Sanierung ihres wertvollen Uhrwerks;
- der Wiederauffindung aller Komponenten des obersten Teils des Turms: das Kreuz, die Wetterfahne, der Uhrzeiger sowie der ursprüngliche Uhrhammer, der erneut die Stunden schlägt, wie er es seit 1655 getan hat.
Mit Ausnahme der Glocke mit der noch immer gut lesbaren Aufschrift Orsetti MDCLV, kostbares Zeugnis einer einzigartigen Geschichte, werden alle originalen Bestandteile der Uhr im Museum der Villa der Lucchesia aufbewahrt werden.