Die Kapelle von San Biagio wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zusammen mit der Bischofsvilla der Parkanlage der Villa Reale beigefügt. Sie gehörte ursprünglich zur Bischofsvilla und wurde wohl zur gleichen Zeit wie diese erstellt.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Herzog von Lucca, Karl Ludwig von Bourbon, wohl aufgrund der Bigotterie seiner Mutter Maria Luisa zur griechisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft übertrat, wurden an der kleinen Kirche umfassende bauliche Veränderungen vorgenommen. Er ließ die Bemalungen im Innenraum überdecken und das Bischofswappen sowie alle anderen zum römischen Kult gehörenden Zeichen entfernen.
Er beauftragte den Maler Michele Ridolfi aus Lucca mit einer Ikonostase, welche, dem orthodoxen Ritus gemäß, die Gläubigen von den die Messe zelebrierenden Priestern trennte. Die Wohnräume der Letzteren im Anbau in einem Baustil zwischen Romanik und Gotik wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts entfernt.