Die Königliche Villa ist eine der ältesten und luxuriösesten Villen, die in Lucca und der Provinz besucht werden können. An ihrem Standort wurde im Spätmittelalter eine kleine Festung für die Herzöge von Tuscia errichtet.
Als der Besitz an die Familie Buonvisi überging, wurde der Bau in einen herrschaftlichen Palazzo mit zwei Stockwerken umgebaut. 1651 kauften die Brüder Orsetti das Anwesen. Es ist davon auszugehen, dass sie die Villa bis auf ihre Grundmauern abreißen ließen, um ein Gebäude im Stil der Spätrenaissance zu erstellen, welches die weitläufige Rasenfläche dominierte.
Die herausragenden Merkmale dieses kompakten, rechteckigen Baus waren das Bossenwerk an den Hausecken sowie die gegen das Tal gerichtete Hauptfassade mit einem Balkon über dem Haupteingang.
1806 wurde Elisa Baciocchi neue Besitzerin der lucchesischen Villa. Sie beauftragte die Architekten Pierre-Théodore Bienaimé und anschließend Giuseppe Marchelli mit der Planung grundlegender Veränderungen der Villa: Die für das 18. Jahrhundert typischen Linien verschwanden, das Obergeschoss wurde erhöht und ein zusätzliches Dachgeschoss mit Diensträumen hinzugefügt, so dass drei gleich hohe Stockwerke entstanden.
Die Nordfassade wurde mit einem Portikus und einer darüberliegenden Terrasse in italienischem Stil versehen, und die Fenster des Bogengangs mit Türen ersetzt, die heute als Haupteingang der lucchesischen Villa dienen, die nach den aufwändigen, von den aktuellen Besitzern ausgeführten Wiederherstellungsarbeiten der Öffentlichkeit zugänglich ist.